Die Subpannonischen Steppen-Trockenrasen ähneln stark den Naturnahen Kalk-Trockenrasen (FFH-LRT 6210), von denen sie sich durch das verstärkte Auftreten von
Pflanzenarten der ost- und südosteuropäischen Steppenvegetation unterscheiden. Kennzeichnende Steppenarten dieses Lebensraumtyps sind insbesondere Pfriemengras (Stipa capillata) und
Walliser Schwingel (Festuca valesiaca); im Saaletal ist außerdem das Bartgras (Bothriochloa ischoemum) weit verbreitet und manchmal
vegetationsbestimmend. Kennzeichnende Stauden sind z.B. die Feinblättrige Schafgarbe (Achillea setacea), das Schmalblütige Träubel (Muscari
tenuiflorum), der Illyrische Hahnenfuß (Ranunculus illyricus) und die Zottige Fahnenwicke (Oxytropis pilosa).
Die Steppenrasen wachsen auf basenreichen Böden auf sommerlich stark austrocknenden und sich erwärmenden südseitigen Hängen. In
der Umgebung von Halle finden sich geeignete Lokalitäten für Steppenrasen meist auf Lössstandorten über Kalkgestein oder auf Porphyrkuppen.
Auf den Weideflächen des NABU kommen Steppenrasen u.a. auf den Kalkhängen bei Lieskau und bei Wettin vor sowie auf den Porphyrkuppen bei Niemberg und bei Brachwitz. Besonders attraktiv sind die Steppenrasen im Frühjahr während der Blütezeit des Frühlings-Adonisröschens (Adonis vernalis).
Die Subpannonische Steppen-Trockenrasen gehört nach der europäischen FFH-Richtlinie zu den prioritären Lebensräumen, die aufgrund ihrer Seltenheit und Bedeutung für die Artenvielfalt einem besonders strengen Schutzregime unterliegen.