Schafe sind robust und genügsam. Das macht sie anpassungsfähig in Bezug auf klimatische Bedingungen und Nahrungsangebot. Diese Eigenschaften und die ungeheure züchterische Vielfalt haben zur weltweiten Verbreitung dieser Nutztiere durch den Menschen beigetragen.
Man trifft sie in fast allen Klimazonen der Erde an. Allein in Deutschland werden derzeit über 30 Rassen züchterisch betreut. Unter ihnen sind viele regionale Rassen, die an Moor-, Heide-, Marsch- oder Mittelgebirgslandschaften angepasst sind, sich für Hüte- oder Koppelhaltung eignen oder besonders gute Wollerzeuger darstellen.
Wertvoll macht die „Pfennigsucher“ auch, dass sie sehr magere oder kurzfaserige Futterquellen verwerten können, die für andere Tiere nicht mehr nutzbar sind. Außerdem entsteht durch das Abweiden zusammen mit dem Tritt der Tiere („Trippelwalze“) eine besonders belastbare Grasnarbe, was, historisch wie aktuell, besonders für die Deichschäferei von Bedeutung ist.
Heute steht vielfach die Nutzung fur Landschafts- und Biotoppflege im Vodergrund. Hierbei ist die Kombination aus Wirtschaftlichkeit und einem an der historischen Bewirtschaftung orientierten Flächenmanagement von Interesse. Typische Folgen einer Schafbeweidung sind die Entstehung kleinflächiger Trittöffnungen der Grasnarbe, günstige Keimstellen und Kleintierhabitate durch den Schafskot. Gleichermaßen kann die Meidung bitterer, behaarter oder stacheliger Pflanzen oder die bevorzugte Nutzung von hochwüchsigen Gräsern, Kräutern oder Junggehölzen kaum durch andere Pflegemethoden nachgeahmt werden.
Nachdem die Schafe im Projekt über einen längeren Zeitraum als Weidetiere eingesetzt wurden, wird alljährlich ein Teil der Herde im Winter geschlachtet, da die Kapazitäten für eine Überwinterung aller Tiere nicht gegeben sind.
Neben der Fleischnutzung werden außerdem Felle der Tiere gegerbt und bieten daher auch noch langjährig eine Nutzungsmöglichkeit dieser für unsere Region überaus wichtigen Nutztiere.