Aufwertung von Xerothermlebensräumen

(GAK-Projekt)

Trocken- und Halbtrockenrasen gehören ebenso wie Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Sie bilden wichtige Rückzugsgebiete für zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen, die in unserer intensiv genutzten Landschaft sonst keine geeigneten Lebensräume mehr finden.

Für ihre dauerhafte Erhaltung sind Magerrasen und Streuobstwiesen auf eine regelmäßige Nutzung bzw. Pflege in Form von Beweidung angewiesen. Durch Aufgabe der Nutzung sind viele dieser wertvollen Lebensräume stark gefährdet. Besonders akut vom Verschwinden bedroht sind Magerrasen auf kleinflächigen und isoliert gelegenen Splitterflächen, weil diese von Haupterwerbsschäfern nicht rentabel bewirtschaftet werden können.  

Der Erhaltung solcher artenreichen Lebensräume widmet sich das aktuelle Landschaftspflegeprojekt des NABU-Halle/Saalkreis "Beiträge zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt im Offenland: Aufwertung von Xerothermlebensräumen und Streuobstwiesen in Halle und im Saalekreis". Damit wird die naturschutzgerechte Pflege artenreicher Magerrasen und Streuobstwiesen im Halleschen Raum fortgesetzt, die bereits im Jahr 2009 vom NABU begonnen wurde.

Mit dem aktuellen Förderprojekt können die Biotoppflegemaßnahmen durch den NABU noch einmal auf einige zusätzliche Pflegeflächen ausgeweitet werden. Dazu gehören z.B. der so genannte „Kugelblumenhang“ auf dem Kirschberg bei Lieskau, der Nordhang des Großen Lunzberges bei Halle-Lettin und Teile des Nordhangs des Großen Brandberges in Halle-Kröllwitz.

Einen besonderen Schwerpunkt legt das aktuelle Projekt dabei auf gezielte Maßnahmen zur Aufwertung von solchen Xerothermlebensräumen, die aufgrund schon langjährig fehlender Pflege durch die fortschreitende Sukzession bereits stark geschädigt und in ihrem Fortbestand akut bedroht sind. Auf diesen Projektflächen werden die noch verbliebenen Reste artenreicher Xerothermlebensräumen vor allem durch starkes Aufkommen von Gehölzen und von Brombeeren gefährdet, welche die charakteristischen lichtliebenden Pflanzen der Magerrasen verdrängen. Im Rahmen des Projektes sind auf solchen Pflegeflächen umfangreiche Gehölzentnahmen sowie Rückschnitt von Brombeeren vorgesehen, um wieder Raum und Licht für die charakteristische Flora und Fauna der Xerothermrasen zu schaffen. Gleichzeitig werden damit auch die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Beweidung auf solchen bisher stark verbuschten Pflegeflächen geschaffen.

Das aktuelle Landschaftspflege-Projekt wird mit einer Laufzeit vom 01.10.2024 bis 30.06.2025 mit Mitteln des Bundes und des Landes  Sachsen-Anhalt im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) gefördert.