Der Petersberg war bis in das 19. Jahrhundert eine überwiegend kahle Bergkuppe, vielleicht so ähnlich wie heute noch der Haltberg bei Löbejün oder der Ochsenberg in Halle-Kröllwitz, nur eben als höchste Bergkuppe der Halleschen Porphyrkuppenlandschaft deutlich imposanter. Er wurde wiederholt als höchste Erhebung zwischen Harz und Ural auf seinem Breitengrad bezeichnet, was sich aber als unzutreffend herausgestellt hat. Jedenfalls sind von den einst offenbar ausgedehnten klippendurchsetzten Magerrasen auf dem fast überall oberflächennah anstehenden Porphyr nach umfangreichen Erstaufforstungen im 19. und 20. Jahrhundert, der Entwicklung zum Naherholungsgebiet mit Tierpark, Bergbad etc. in den 1960er/1970er Jahren sowie dem Wegfall der Schafbeweidung inzwischen nur noch klägliche Reste verblieben. Diese Reste sind vom NABU Halle-Saalkreis Stück für Stück wieder in eine Weidenutzung überführt worden, so seit 2009 am Windmühlenhügel Frößnitz, seit 2010 am Westrand des Petersberges, seit 2012 auf der Heidefläche neben dem ehemaligen Bergbad und ganz aktuell rechts und links der Grünen Gasse im Siedlungsbereich, zwischen Tierpark und Petersbergmuseum sowie auf der vom Landesforstbetrieb wieder hergerichteten Streuobstwiese am Nordosthang. Die einzelnen Flächen besitzen einen jeweils recht eigenständigen Charakter.
Der Windmühlenhügel Frößnitz mit seinen auffällig terrassierten und überwiegend süd- bis westgeneigten Hängen hat früher vielleicht einmal als Weinberg gedient. Jetzt ist dort ein Mosaik aus Halbtrockenrasen mit einzelnen Obstbäumen, Gebüschen sowie am Südhang auch kleineren Felsfluren entwickelt. Am Südwesthang vergrößert sich ein anfangs fast gar nicht vorhandener Steppenrasenfleck mit Pfriemengras (Stipa capillata) seit Beweidungsbeginn. Weitere Besonderheiten sind große Vorkommen von Berg- und Streifen-Klee (Trifolium montanum, T. striatum), Graue Skabiose (Scabiosa canescens) und Illyrischem Hahnenfuß (Ranunculus illyricus). Die im Frühsommer blütenreiche Vegetation ist Voraussetzung für individuenreiche Tagfaltervorkommen.
Am Petersbergwestrand ist nur ein sehr schmaler Streifen mit Halbtrockenrasen unmittelbar am Waldrand entwickelt. Diese Fläche ist landschaftlich wegen der weiten Blickbeziehungen ins östliche Harzvorland beeindruckend. Bei klarem Wetter ist von hier sogar der Brocken zu entdecken; nur leider steht seit wenigen Jahren genau auf der Sichtachse eine Windkraftanlage des Windparks bei Neutz. Die ebenfalls recht reichblütigen Halbtrockenrasen kommen hier überwiegend auf einer dem Porphyrgestein überlagernden Lössauflage vor. Bemerkenswert sind Großblütige Braunelle (Prunella grandiflora), Sonnenröschen (Helianthemum nummularium), eines der wenigen Vorkommen des Frühblühenden Thymians (Thymus praecox) in der Porphyrhügellandschaft und der einzige bekannte Bestand des Schlitzblatt-Hahnenfußes (Ranunculus polyanthemophyllos) im Großraum Halle. Am Ackerrand kann man hier alljährlich die Ackerröte (Sherardia arvensis) als stark zurückgehende Segetalart entdecken. Problematisch sind die sehr üppig wuchernden Brombeerdecken am Waldrand, die die ohnehin schon nur kleinflächigen Halbtrockenrasen arg bedrängen.
Neben dem Bergbad ist eine Hälfte der Fläche von Heidekraut (Calluna vulgaris), die andere von den blaugrünen Bülten des Wiesenhafers (Helictotrichon pratensis) geprägt. Die Fläche ist nicht so reichblütig wie andere, jedoch fallen im Frühsommer die großen Vorkommen von Wald-Klee (Trifolium alpestre) und Heide-Labkraut (Galium pumilum) auf. Den höchsten Punkt der Fläche markiert ein Gebüsch der Gewöhnlichen Zwergmispel (Cotoneaster integerrimus) an ihrem einzigen Vorkommen am Petersberg. Dies steht durchaus im Fokus des Schutzes; allerdings breitet es sich seit Beweidungsbeginn stark aus, so dass wir im Interesse der Magerrasen hier Grenzen setzen müssen. Bei der Heidefläche ist noch nicht sicher, ob die jetzt zweimal jährlich betriebene Koppelweide mit Schafen tatsächlich zum dauerhaften Erhalt führt oder ob sie langfristig von gräserdominierten Magerrasen ersetzt wird. Klar ist in jedem Fall, dass Nichtstun über kurz oder lang zum vollständigen Verschwinden sowohl von Heide als auch von Magerrasen führt.
Zwischen Tierpark und Petersbergmuseum wurde ganz aktuell eine schon stark verwachsene kleine Felskuppe wieder freigestellt. Eine Besonderheiten der dortigen kleinen Heiderestfläche ist das um Halle äußerst seltene Borstgras (Nardus stricta). Unmittelbar am Fußpfad findet sich das um Halle ebenfalls recht seltene Knollen-Lieschgras (Phleum nodosum).
Westlich des Goethebruchs schließt sich ein durch die Grüne Gasse geteilter Weidebereich an. Die Fläche oberhalb der Grünen Gasse ist überwiegend offen, hat aber zum größeren Teil den Magerrasencharakter durch langjährige Brache und Ausbreitung von Glatthafer verloren. Sie umfasst immerhin eine prägende Felsklippe und schöne Aussichtspunkte in südliche und südwestliche Richtung. Die verbliebenen Magerrasen mit Vorkommen von Felsen-Goldstern (Gagea bohemica), Frühlings-Ehrenpreis (Veronica verna) und Illyrischem Hahnenfuß (Ranunculus illyricus) sollen durch die Beweidung wieder gefördert werden. Der Hangbereich unterhalb der Grünen Gasse ist bereits stärker verwaldet; hier werden Gehölzpartien mit Alt-Linden bestehen bleiben. Auch dieser Hang beherbergt die genannten botanischen Besonderheiten.
Am nordostseitigen Hang des Petersberges ist schließlich eine recht steilhängige Streuobstwiese in das System der Weideflächen einbezogen. Infolge jahrzehntelanger Brache mit zunehmender Verbuschung sowie der 2010 erfolgten Wieder-Freistellung ohne ausreichende Nutzung des krautigen Aufwuchses haben sich Brennnesseln stark ausgebreitet. Die Wiederherstellung eines streuobsttypischen Unterwuchses wird hier eine große Herausforderung der nächsten Jahre bleiben. Der dennoch erhebliche Charme der Fläche wird vor allem durch den weiten Ausblick in das nordöstliche Umland begründet.